30/07/2025

Das Erleben von Sicherheit hat für unser Nervensystem oberste Priorität. Erfährt es subjektiv zu wenig davon, schaltet es in den Kampf- und Fluchtmodus. Das bedeutet Anstrengung, Stress und Überaktivität unseres Systems. Wir sind nur noch eingeschränkt in der Lage, uns selbst und das Gegenüber voll wahrzunehmen bzw. im Kontakt zu sein. Weil die meisten von uns nichts anderes kennen, halten sie das für normal. Und es erschöpft, die Lebensfreude und Kraft ist gedrosselt.
Willentlich können wir das schwer beeinflussen, denn was in den Tiefen des Körpers abgespeichert ist, lässt sich weder mit guten Ratschlägen noch mit Büchern, auch nicht mit Meditation und mentalem Training entfernen. Aus diesem Grund greifen wir, oft ohne uns dessen bewusst zu sein, zu Kompensationen wie z.B. Substanzen, Süssigkeiten, Machtpositionen, sozialem Rückzug.
Hier kann das Schwert ein idealer Spiegel sein. Es lädt dazu ein, achtsam solche Anpassungsstrategien oder damit zusammenhängende verzerrte Identifikationen bewusst werden zu lassen, um ihnen den Zahn zu ziehen. Zum Beispiel unbewusste Annahmen, was mein Gegenüber gleich Bedrohliches tun könnte: Etwa mich auslachen, wenn ich etwas «falsch» mache – je nach dem, was ich einst schmerzhaft erlebt habe und mich seitdem davor schützen möchte.
Dabei geht es nicht ums Wegmachen oder Ersetzen von Verhalten, sondern ums tiefe Verstehen und damit Entmachten, ohne in alte Geschichten einzutauchen. Das kann wie eine Erlösung wirken.
Hier treffen sich Schwertarbeit und NeuroRegulation: Im verkörperten Erwachsenenbewusstsein lösen wir Probleme durch Kommunikation und Kontakt und wachsen mit der Zeit in unsere wahre Grösse.