Einschränkende Glaubenssätze und die Macht des Schwertes

Ist es durch die Schwertarbeit möglich, unbewusste Glaubenssätze zu erkennen und diese dann auch zu verändern? 

So einige Glaubenssätze zeigen sich in der Art, wie jemand das Schwert führt. Beispiele sind: Ich darf mir keinen Raum nehmen. Ich darf meine volle Kraft nicht leben, mich nicht zumuten. Ich muss freundlich sein. Ich darf nicht nein sagen. Ich muss mich zügeln. Wenn ich mich zurücknehme/verstecke, werde ich in Ruhe gelassen. Grenzen setzen hat mit Gewalt zu tun. Ich muss mich anstrengen, um etwas zu erreichen. Ich kann nur wenig bewegen. Ich muss mich beeilen … 

Werde ich in einer Gruppe oder bei einer Einzelarbeit auf so einen Satz aufmerksam gemacht, wird mir das Thema bewusst und ich kann darüber reflektieren. Am besten nehme ich die Rückmeldung gleich ins körperliche Üben mit hinein und verändere auf der körperlichen Ebene, etwa indem ich einen weiteren Bogen schneide, grössere Schritte mache, breiter steher, aus dem Kopf in den Bauch gehe und meine Kraft erfahre etc. Dann spüre ich den Unterschied und sehe, was sich verändert. Das erschüttert zumindest den dahinterstehenden Glaubenssatz, selbst wenn er mir nicht oder nur halb bewusst ist.

Jetzt treffe ich die Entscheidung, x oder y in meinem Alltag ab sofort anders zu handhaben. Damit öffne ich die Tür zur aktiven Veränderung, durch die ich immer wieder gehe. Denn manchmal braucht es die Erneuerung oder Bekräftigung der Entscheidung, und es kann (wie sonst auch) sinnvoll sein, nochmals das Schwert in die Hand zu nehmen. Dranbleiben heisst die Devise.

In der Gruppe lassen sich Erkenntnisse und Erfahrungen reflektieren, ohne dass es therapeutische Gespräche bräuchte, denn die Dinge bringen sich zuallermeist sehr einfach selbst auf den Punkt. Dabei sind unbestechliche Weggefährten hilfreich, die sich gegenseitig unterstützen. Aber auch herausfordern, etwa indem sie mich an meine Ankündigungen erinnern.

Je länger ich mit dem Schwert arbeite, desto essenzieller werden die Themen, die dabei aufkommen. Das ist wohl so, weil diese Arbeit und die magische Macht des Schwertes auch tief auf das eigentliche Selbst wirken, wodurch meine innere Wahrheit resonniert. Die kreative Kraft, die dadurch frei wird, findet ihre Bündelung in der Schwertspitze und fliesst darüber in die Welt, um in ihr – und in mir zu wirken. Weil das Dranbleiben so viel Sinn macht, biete ich ab April eine Jahresgruppe an.