07/02/2022
Wohl in jeder Person leben die Archetypen des Kriegers und des Königs. Dazu kursieren jedoch viele Missverständnisse: Oft wird das Prinzip des Kriegers mit brutaler Gewalt und dem «Berufsbild» des Söldners verwechselt, der sich für einen Lohn dafür hergibt, fremde Machtinteressen durchzusetzen. Unter König verstehen manche einen machtbesessenen Despoten oder jemanden, der der Wirklichkeit entrückt im Prunkschloss seinen Hermelinmantel streichelt. Kein Wunder, dass viele bei solchen Ansichten wenig von einem inneren Krieger oder König wissen wollen – und sich damit möglicherweise selbst ein Bein stellen.
Krieger ist nicht Söldner
Zu den Qualitäten des archetypischen Kriegers gehört, sich und andere vor gewaltsamen Übergriffen zu schützen. Dazu gehört auch: in vollen Kontakt gehen, schöpferisch wirken, für sich einstehen, sinnvolle Ziele erreichen, beherzt und geradlinig handeln. Dazu gehört ebenfalls die Hingabe; je nach persönlicher Reife weniger an ein fremdes Ziel, sondern an eine Herzensangelegenheit, eine persönliche Wahrheit. Kämpft der Krieger gegen etwas, so schwächt ihn das. Der Krieger braucht eine positive, konkrete Ausrichtung für ein kraftvolles Engagement.
Jeder Mensch hat Anteile des – lebensnotwendigen – «inneren Kriegers». Wer sie wie beschrieben in den Alltag integriert, lebt ein vitales und sinnerfülltes Leben. Dasselbe gilt für den inneren König. Die Liebe macht den Unterschied.
König ist nicht Despot
Attribute für ein königliches Dasein sind Verantwortung, Führung, Vision, Weitblick, Grosszügigkeit, auch Souveränität, Mut und Dynamik. Das verträgt sich schlecht mit dauerhafter Unterwürfigkeit, Passivität, mit Versteckspielen oder übermässiger Zurückhaltung. Königlich ist, sein Leben selbst und selbstverantwortlich zu gestalten.
Im Verliess
Viele Menschen haben ihre inneren Krieger und Könige bedauerlicherweise ins «Verliess» der Psyche gesperrt, wo sie saft- und kraftlos dahindümpeln. Dafür kann es verschiedene Gründe geben:
Übertreiben wir es mit der Unterdrückung der Krieger- und Königsenergie, kann das zum Bumerang werden. Dann fällt das nicht Gelebte «von aussen» auf uns zurück, etwa in Form von Krankheit, Dauermüdigkeit, Kraft- und Antriebslosigkeit, Fremdbestimmung oder aggressivem Verhalten. Spätestens dann sind wir aufgefordert, uns zu wehren und mit unbestechlichem Blick nach innen zu schauen.
Raum für Lebendigkeit
Dann gilt es, den verdrängten inneren Anteilen und damit der personalen Kraft und Lebendigkeit wieder mehr Raum zu geben. Das hat nichts mit Despotismus, Gewalt oder Kampf zu tun. Es geht vielmehr um ein Gespür für die eigenen Grenzen und die innere Wahrheit sowie das Recht, für sie einzustehen. Es geht um die Hoheit über das eigene Leben und den näheren physischen Raum um uns herum. Es geht um die Selbstwirksamkeit, das eigene Leben zu gestalten. Es geht auch um die Fähigkeit und die Lust, mit sich und anderen wahrhaft in Kontakt zu gehen und dabei auch weiche und rezeptive Qualitäten zuzulassen. Und um den Mut, den es dazu braucht.
Es geht also darum, in Liebe das Schwert zu führen.
Das Schwert bündelt deine Energie und bringt sie auf den Punkt. Weise eingesetzt, ist das Schwert ein Werkzeug für intuitives, klares Handeln und achtsame, wahrhaftige Begegnung. Es trennt Unwichtiges vom Essenziellen, Liebloses vom Lieblosen und fördert innere Führung.
Wie wäre es mit dem Seminar zum Thema? Schwert Krieger König.