Falsches Ja oder stimmiges Nein

Unablässig entscheiden wir uns, auch wenn es uns gar nicht bewusst ist. Links oder rechts, gehen oder bleiben, ja oder nein. Manchmal handeln wir stimmig, manchmal nicht. Alles hat seine Konsequenzen.

Wenn Sie eine Frage oder eine Bitte spontan bejahen wollen, aber spüren, dass ein Nein stimmiger wäre, dann haben Sie zunächst zwei Optionen:

Sie übergehen sich und bleiben beim Ja – oder Sie sagen nein.

Die Wahl zwischen zwei Alternativen nennt man auch Dilemma. Wahlfreiheit beginnt bei drei Möglichkeiten und diese dritte könnte sein: Sie nehmen sich Zeit für Ihre Entscheidung. Eine vierte:  Sie formulieren Bedingungen für Ihr Ja.

Klären Sie Ihre Gründe, die für Ja und für Nein sprechen. Wenn das Ja dazu dienen soll, sich beliebt zu machen oder einem Konflikt aus dem Weg zu gehen, dann ist letztlich Angst die Motivation; leicht zu erkennen an einem Gefühl der Enge oder einer nur kurzfristigen Erleichterung, die daher rührt, dass Sie sich wenigstens entschieden haben. Doch: Ein falsches Ja wird Ihnen mehr Probleme einbringen als ein stimmiges Nein.

Denn Sie täuschen damit alle Beteiligten und schaffen eine chronische Situation. Auch wenn Sie sich noch so verbiegen, Sie werden aus einem unstimmigen kein stimmiges Ja machen und damit kaum zufrieden sein. Der Druck steigt und das Hervortreten des inneren Konfliktes ist vorprogrammiert.

  • Wo halten Sie ein Ja aufrecht, das eigentlich ein Nein zu sich selbst bedeutet?
  • Welche rationalen Gründe scheinen für dieses Ja zu sprechen?
  • Wie kraftvoll fühlt sich dagegen das Nein an?
  • Sind Sie sicher, dass Ihr Nein genau die Konsequenzen haben wird, die Sie sich dunkel ausmalen?
  • Was ist Ihnen Ihre Freiheit, Ihre Authentizität wert?